Erstmals präsentieren wir in Berlin die neuen titanbeschichteten Edelstahlreliefs des Bildhauers Axel Anklam in einer Einzelausstellung. Diese großformatigen Reliefs sind eine konsequente Weiterentwicklung seiner Skulpturenreihe, die seit 2008 aus der Naturbeobachtung und eigenen Wanderungen durch sie hindurch entsteht. Phänomene wie Gletscher und andere Bergformationen sowie Landschaften materialisiert der Bildhauer mit Fiberglas, GKF, Edelstahlgaze und Epoxidharz zu im Raum schwebenden Körpern.
Axel Anklam erhielt im März dieses Jahres den „Kunstpreis Berlin 2017“ der Akademie der Künste in der Sparte „Bildende Kunst“ für eine Bildhauerei, in der er die handwerkliche Perfektion im Austarieren von Masse und Gewicht mit einer eigenen Note von Musikalität und Poesie verbindet.
In seinen neuen Reliefs treibt Axel Anklam das für seine Skulpturen charakteristische Wechselspiel von Licht, Schwerelosigkeit und Masse auf die Spitze: Er verzichtet nun gänzlich auf die bisherige Edelstahllinie, die seinen abstrakten Landschaften ihren Rahmen und ihr Gepräge gab. Was bleibt, ist die vormals bespannte Fläche der Landschaft, ein Konzentrat in Form von titanbeschichtetem Edelstahl: Seine goldenen Reliefs assoziieren magische Energiefelder, gleißendes Sonnenlicht, seine schwarzen Reliefs öffnen der spiegelnden Fläche zum Trotz einen Raum in Weite und Tiefe, der den Betrachter zugleich auf sich selbst zurückwirft. Kombiniert werden diese Reliefs mit Skulpturen wie z. B. „Melancholia“, in der Anklam die Karkasse aus Edelstahl mit einer Karbonfaser überzieht. Dynamik und Ruhe werden hier in einem zugleich spannungsvollen und harmonischen Körper zusammengeführt, der Höhenflüge und Meditatives assoziiert.
Axel Anklam geb. 1971 in Wriezen; 1987-1990 Ausbildung zum Kunstschmied, 1993 Meistertitel; 1998-2002 Studium der Bildhauerei (Metallplastik) an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle; 2002-2006 an der UdK Berlin, Klasse Tony Cragg, 2004 ebd. Meisterschüler; 2010 Gastprofessur für Bildhauerei, ABK Stuttgart, 2004 „Neue Berolina“, Hausvogteiplatz, Berlin; 2014 zwei Kunst-am-Bau-Projekte für den Neubau des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin mit Thomas Henninger; 2017 „Kunstpreis Berlin“ der Akademie der Künste.