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Contemporary Fine Arts


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vertretene Künstler

Dana Schutz

Dana Schutz: If it appears in the desert

10.04.2008 - 26.04.2008
Seitdem Dana Schutz im Alter von 15 Jahren von ihrer Mutter die ersten Ölfarben geschenkt bekam, waren der überbordenden Fantasie der 1976 in Michigan geborenen und in New York lebenden Künstlerin keine Grenzen mehr gesetzt. Von Porträts imaginärer "idealer" Lebenspartner für ihre Single-Freunde über die Erfindung der Figur Frank, dem letzten Überlebenden der Menschheit (dem nur sie selbst als letzte Malerin zur Seite stand) bis hin zu den „Self Eaters“, sich selbst verschlingende und aus sich selbst neu erschaffende Wesen, reicht Dana Schutz' Reigen an skurrilen Themen und einzigartigen Bildfindungen. Für ihre erste Ausstellung bei CFA – „Teeth Dreams and Other Supposed Truths“ im Jahr 2005 - widmete sich Dana Schutz, inspiriert von den sich "verwischenden Grenzen zwischen Fakten und Fiktion in der US-Amerikanischen Kultur und Politik", realen Figuren der Jetztzeit. Dabei schickte sie unter anderem Bill Gates zur Erholung in den Dschungel, ihren verachteten Vermieter ins Jenseits und Michael Jackson in die Autopsie. Nichtsdestotrotz mokiert sich die Malerin nicht über ihre Protagonisten. Eine aufrichtige Empathie für die Dargestellten und ihre Situation ist ein grundlegendes Charakteristikum ihres Werkes. Als die Künstlerin begann, sich mit den Gemälden für die aktuellen Ausstellung “If it appears in the desert“ zu beschäftigen, googelte sie den Satz „IÂ’m into“, was soviel wie „Ich stehe auf“ bedeutet. Heraus kam eine lange Liste unterschiedlichster Dinge: „Ich stehe auf kleine Häuser“, auf Marineblau, minimalistische Tätowierungen oder konzeptuelle Gartenarbeit. Einige der im Internet gefundenen Hobbies waren Ausgangspunkt für ihre aktuellen Werke. Formal hat sich Dana Schutz mit der Gattung des Stilllebens auseinander gesetzt, wobei sie dessen klassische Definition nicht unerheblich erweitert. Denn auch ihre menschlichen Protagonisten arrangiert die Malerin wie Elemente eines Stilllebens oder eines "eingefrorenen Moments", wie sie selbst es ausdrückt. Wie beispielsweise in „Singed Picnic“ oder „Singed Still Life“, in welchem sie den üblichen Attributen des Stilllebens - Früchte und eine Flasche auf einem Tablett - eine menschliche Büste hinzufügt. Aber was ist mit den Gegenständen auf dem Tablett geschehen? Flasche, Früchte und Büste sind aufgebrochen, beziehungsweise angesengt und erweisen sich lediglich als leere Hüllen. Sie habe eine Szene zeigen wollen, in der einigen der dargestellten Objekte beziehungsweise Charaktere etwas zugestoßen sei, das sich rechts außerhalb der Bildfläche zugetragen habe, so Dana Schutz. Gleichzeitig spielt die Künstlerin hier mit der illusionistischen Dreidimensionalität des zweidimensionalen malerischen Mediums. Für das Werk „Accident“ geht die Künstlerin noch einen Schritt weiter in Richtung Dreidimensionalität. Sie schneidet ein Loch in die Leinwand und hinterlegt dieses mit schwarzem Samt. Das Loch wirkt wie eine Fehlstelle, "als sei dem Werk etwas Schlimmes passiert". Der Verweis auf Geschehnisse, die sich außerhalb der Bildfläche abspielen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Gemälde der Ausstellung. Was hat sich in der verrammelten Wohnung des Jesusfreaks in „Worship Channel (IÂ’m into Jesus)“ abgespielt? Wurde auf den blutbefleckten Laken lediglich ein Fisch filetiert? Und was steckt hinter dem roten Stiefel und der zerbrochenen Brille, die in „Boot“ auf der Straße verstreut liegen? Der Bildraum gibt dem Betrachter kaum Anhaltspunkte, denn die Künstlerin siedelt ihre Szenarien in ungreifbaren Räumen oder besser Un-Räumen an, die sich zwischen Realität und ihrer bloßen Abbildung bewegen. Die Frau in hautengen „Distressed Jeans“ existiert eigentlich nur auf dem Plakat. Der Mann mit verbundenen Augen in dem De Chiricos Metaphysischer Malerei verbundenen „IÂ’m into Shooting in Natural Environments“, auf dessen Kopf ein Gewehrlauf gerichtet ist, wähnt sich in einem wohnlichen Interieur, das jedoch inmitten einer unwirtlichen Einöde steht. Und selbst die Pflanzen in „Historical Reenactment with Plants (IÂ’m into Conceptual Gardening)“ sprießen anstatt aus dem Erdreich als Dekor auf einem Laken, von dem wir nur erahnen können, was es verbirgt. Antworten auf die zahlreichen Fragen, die ihre Bilder aufwerfen, gibt Dana Schutz dem Betrachter nicht vor.

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