© monet / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Contemporary Fine Arts


Grolmanstraße 32/33
10623 Berlin
Tel.: 030 8877 7167
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-17.00 Uhr

vertretene Künstler

Gert & Uwe Tobias

Gert & Uwe Tobias

04.10.2012 - 10.11.2012

Nach dem fulminanten Publikumserfolg der Ausstellung „Dresdener Paraphrasen“ von GERT & UWE TOBIAS im Kupferstichkabinett in Dresden schätzen wir uns stolz und dankbar, dass Contemporary Fine Arts diese Ausstellung in ihre Räume übernehmen kann.
Für die Ausstellung gingen die Künstlerbrüder erstmals eine besondere Herausforderung ein: Sie wählten aus dem umfangreichen Bestand des Museums einzigartige grafische Meisterwerke vergangener Jahrhunderte aus, die sie zeitgemäß interpretierten und aktualisierten. Gert und Uwe Tobias haben für diesen künstlerischen Dialog, der den Reiz der sogenannten "Dresdener Paraphrasen" ausmacht, mehr als 40 Werke geschaffen, die in der Ausstellung den historischen Werken gegenüber gestellt werden.
Als Vorlagen dienten den Künstlern neben den kostbaren Kupferstichen des Meisters der Spielkarten aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die virtuosen italienischen Chiaroscuro-Holzschnitte Ugo da Carpis und Antonio Zanettis aus dem 16. und 18. Jahrhundert, die fantastischen Stichvorlagen der Dresdener Chinoiserien aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts und nicht zuletzt das revolutionäre monochrome Tafelwerk Hermann Glöckners aus den frühen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts.
Die "Dresdener Paraphrasen" von Gert & Uwe Tobias beschreiben nicht allein einen Kulturtransfer zwischen historisch nobilitierten Meisterwerken und einer aktuellen Position der zeitgenössischen Kunst. Sie öffnen die Augen für ästhetische Parallelwelten, die bis heute nichts von ihrer Präsenz und Bildkraft verloren haben. Gleichfalls provoziert die Zusammenschau der Werke ein Nachdenken über Fragen zur kulturellen Toleranz und zu überkommenen tradierten Werten. Der Blick – vor und zurück –, der in der Ausstellung geworfen wird, bestätigt einmal mehr, dass dieser Diskurs am weltweit bedeutenden Dresdener Kupferstich-Kabinett von jeher gepflegt worden ist.

vertretene Künstler

Gert & Uwe Tobias

Gert & Uwe Tobias

26.08.2011 - 01.10.2011

Neben ihrem bereits bekannten Interesse an europäischer Volkskunst erweisen GERT & UWE TOBIAS nun einem weiteren künstlerischen Erbe die Ehre: dem Stillleben. Im vergangenen Jahr beschäftigten sich die Brüder verstärkt mit diesem Genre. Dabei entstanden großformatige Holzschnitte, die erstmals im GEM Museum für zeitgenössische Kunst in Den Haag gezeigt wurden. In dieser Ausstellung wird der Zyklus durch sechs neue Stillleben erweitert und gemeinsam mit Collagen präsentiert.
Im Gegensatz zum traditionellen Anspruch des Stilllebens, das Abgebildete möglichst realistisch darzustellen, werden die Gegenstände bei den Holzschnitten in ihre eigene Bildsprache übertragen, die dreidimensionale Raumvorstellungen und eine perspektivischen Darstellung außer Acht lassen. Das von ihnen bevorzugte künstlerische Verfahren des Holzschnitts trägt zu dieser Simplifizierung bei. Entgegen der tradierten Methode des Holzschnitts werden die zuvor im Kleinen in Collagen und Zeichnungen entwickelten Formen und Figuren eingescannt und grafisch reduziert, um in das größere Medium transferiert werden zu können. Durch große, einzeln eingefärbte Platten aus Pappelholz, die wie ein Puzzle individuell zusammengesetzt werden, entstehen manuell und ohne Presse in einer Art Stempelverfahren Kompositionen in Zweiereditionen. Durch die Individualität der Drucke werden die Blätter so in gewissem Sinne zu Unikaten.
Allerdings begegnen Gert & Uwe Tobias dem Stillleben neben ihrer Wertschätzung auch mit Ironie. Die einzelnen, für das klassische Stillleben charakteristischen Vanitas-Elemente wie bei der Jagd erlegte, aufgehängte Tiere wie Gänse und Enten, Insekten, Schnecken, faules Obst und natürlich die unabkömmliche Fliege als Zeichen der Verwesung und Vergänglichkeit, hängen teilweise bruchstückhaft und merkwürdig zusammengestellt in einem nicht definierten Raumgefüge. Die Schnecke sitzt auf einem toten Vogel, Obst klebt an der Pfote eines Mischwesens bestehend aus Hasenohren und Ziegenfüßen. Der zerlegte Körper wird - begünstigt durch das manuelle Druckverfahren - wie in einem Puzzle wieder zusammengesetzt. Zum Bilderkosmos der Künstler gehören neben den Holzschnitten und Collagen des Weiteren Plakatholzschnitte. Diese werden zu jeder Einzelausstellung individuell kreiert. So haben Gert & Uwe Tobias auch für diese Ausstellung einen Holzschnitt für das Ausstellungsplakat entworfen, auf dem neben Ausstellungsort und -dauer ein Vogel zu sehen ist, der von einer Fliege, die als elementarer Bestandteil des klassischen Stillleben natürlich nicht fehlen darf, begleitet wird.

vertretene Künstler

Gert & Uwe Tobias

KULTURpur empfehlen