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Galerie Barbara Weiss


Kohlfurter Str. 41/43
10999 Berlin
Tel.: 030 262 42 84
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 11.00-18.00 Uhr

1989

13.12.2014 - 28.02.2015

Barbara Weiss verwendete 1990 ein Foto der auf der Berliner Mauer feiernden Menschen aus der Nacht des 9. November 1989 für eine Anzeige in der Zeitschrift Wolkenkratzer, die in Frankfurt am Main ihren Sitz hatte. In den folgenden Jahren sind KünstlerInnen, deren Heimatländer sich entlang des ehemaligen Eisernen Vor-hangs von Finnland über das Baltikum nach Berlin und weiter über Rumänien und die Ukraine bis zur Türkei befinden, ein fester Bestandteil des Programms der Galerie.
Heute, 25 Jahre später, ist das wiedererscheinende Bild der fallenden Mauer nicht nur Anlass für eine Zwischenbilanz der damaligen Ereignisse in ihrer politischen Dimension, sondern auch für die Frage nach dem persönlichen Standpunkt damals und jetzt. Nicht für alle der in dieser Ausstellung vertretenen KünstlerInnen waren die Auswirkungen des Umbruchs unmittelbar zu spüren. In den Vereinigten Staaten beispielsweise waren die Effekte wesentlich stärker vermittelt und auch andere Themen präsent. Ausgehend von der intuitiven Verwendung des ikonischen Bildes, stellt 1989 die Frage nach der subjektiven Bedeutung dieser ereignisreichen Epoche, in welcher der Fall der Berliner Mauer lediglich einen Mosaikstein in einem Prozess tiefgreifenden Wandels darstellte. Die Resultate dieses Wandels sind uns allen vor Augen, aber hätte es nicht auch ganz anders kommen können?
Der Wegfall einer zumindest potenziell balancierenden, sozialistischen Ideologie hat für eine jüngere Generation ein ganz neues Bedürfnis nach utopischen Alternativen hervorgebracht, während für diejenigen, die den Umbruch aus einer distanzierteren Sicht wahrnahmen, die nun allumfassende, alternativlos gegebene Globalisierung die Fehler und Verwerfungen dieses Systems um so stärker hervortreten ließ. 1989 versammelt ganz verschiedene Stimmen, Erinnerungen und Beobachtungen dieser Zeit, aber auch Kommentare und Überlegungen, die zurückblicken auf diese Ära und ihr abruptes Ende.

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