27.10.2007 - 30.11.2007
Kailiang Yangs Landschaften, atmosphärisch dicht aus einem Spannungsbogen zwischen nur Angedeutetem und präzise Wiedergegebenen aufgebaut, bestehen motivisch betrachtet aus Alltäglichkeit. Der in Hamburg lebende Künstler greift bestimmte Straßenabschnitte und Ortsteile der Stadt auf, um das Wahrgenommene malerisch in poetisch stimmungsvolle Landschaftsausschnitte zu übersetzen. Ein traditionelles Sujet der Malerei wird von Yang in seinen Möglichkeiten variantenreich ausgelotet und seine Potentialität seriell durchgespielt.
Dabei operiert Yang subtil mit Zonen des Fest-Umrissenen und der Unschärfe. Der Effekt dieser Kontrastierung ist eine changierende Mehrdimensionalität im Bildgeschehen. Insbesondere die lasiert aufgetragenen verschwommenen Schichten ziehen einen Moment der Beschleunigung und Distanzierung in die Gemälde ein. Die Straße scheint am Betrachter vorbeizuziehen, der Frühnebel hat sich haptisch greifbar auf die Allee gelegt, ein Regenschauer wischt durch das Bild.
Mit wenigen, gezielt eingesetzten Pinselstrichen, die in ihrer technischen Versiertheit und Akkuratesse auf Yangs klassische Malereiausbildung in China zurückverweisen, treffen die asiatische Kulturtechnik der Kalligrafie und die europäische Kunstgeschichte aufeinander.
Kailiang Yang, 1974 in Jinan/Shandong (VR China) geboren, absolvierte 1992 bis 1994 ein Malereistudium an der Hochschule der Künste Shandong. 2001 kam Yang zum Aufbaustudium an die Hochschule für bildende Künste Hamburg. Dort studierte er bei bei Olva Christopher Jenssen, Anna Gudójnsdóttir und Norbert Schwontkowski. Er beendete 2005 sein Studium bei Werner Büttner.