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Galerie Eigen+Art Berlin


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vertretene Künstler

Maix Mayer

Maix Mayer

28.03.2009 - 09.05.2009
Maix Mayer absolvierte vor dem Studium der Fotografie bei Astrid Klein an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 1987 das Studium der Meeresbiologie mit dem Diplom der Marinen Ökologie. In seinen Fotografien, Filmen und Installationen beobachtet Maix Mayer die Transformationen unserer Gesellschaft am Beispiel urbaner Räume. Die Architektur selbst wird in seinen Fotografien zur Hauptfigur. Maix Mayer inszeniert die Architektur präsent, als architektonische Ikonen, als Versinnbildlichung sozialer Utopien. Sein Diptychon „double box" von 2008 zeigt den Kaufhauskomplex am Brühl, einer der ältesten Straßen Leipzigs. Ende der 1960er Jahre wurde dieser Stadtteil in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes neu bebaut und im Zuge dieser Neubaumaßnahmen erhielt der ehemalige Jugendstilbau seine jetzige Fassade. Dem Kaufhaus Brühl, der so genannten „Blechbüchse", wird die Ansicht des 2004 erbauten Parkhauses gegenübergestellt, das sich in direkter Nachbarschaft des Leipziger Zoos befindet. Die unmittelbare Ähnlichkeit der Gebäude, die in unterschiedlichen Zeiten von verschiedenen Architekten erbaut wurden, ergibt sich erst in der bildlichen Darstellung. Die in der Realität nicht vorhandene Verbindung entsteht somit als Fiktion in der medialen Übersetzung des fotografischen Bildes. Diese Transformationsprozesse werden auch in dem Film „raumgleiter" aus dem Jahr 2005 vermittelt. Die geraden Kamerafahrten führen durch die Innenräume des Museums der bildenden Künste Leipzig, doch zu dem Zeitpunkt der Aufnahmen waren in dem Neubau noch keine Kunstwerke ausgestellt. Aus dieser Funktionslosigkeit des Gebäudes ergibt sich eine abstrakte Raumsituation, die durch das Medium Film eine eigene Repräsentationsform und damit eine eigene Realität erhält. Der aktuelle Film treibt die Suggestion auf die Spitze, indem der reale Hauptdarsteller durch eine Puppe ersetzt wird. Handlungsort ist wie in dem Film „habitat" eine ehemalige futuristische Wohnanlage in Taiwan, die jedoch inzwischen abgerissen wurde. Die kleinformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien der Serie „rg" zeigen Gebäude des Architekten und Ingenieurs Ulrich Müther auf der Insel Rügen, die Maix Mayer von Kindheit an vertraut sind. Der deutsche Bauingenieur und Bauunternehmer errichtete vor allem in der ehemaligen DDR und an der Ostseeküste spektakuläre Bauten, die als Gaststätte, Planetarium, Mehrzweckhalle, Radrennbahn oder als Kirche genutzt wurden. Diese architektonischen Einzelportraits aus dem Jahr 2007 verweisen in ihrer skulpturalen Präsenz auf die Fotografien von „double box". Gleichzeitig knüpfen sie an die Serie „Hanoi" von 2004 an, wobei hier die vermeintlich ideale Stadt in ihrer sozialen Komplexität thematisiert wird. Die Motive der Stadt- und Architekturansichten aus Halle-Neustadt verweisen auf Maix Mayers Auseinandersetzung mit den Begriffspaaren Kunst/Architektur und auf die Utopie einer fiktiven Gesellschaft. Der aus der Literaturwissenschaft stammende Begriff AUTOFIKTION bezeichnet ein Genre autobiografischen Schreibens, das Fakt und Fiktion absichtlich vermischt. Bei der Übertragung des literaturwissenschaftlichen Begriffes in seine künstlerischen Produktionsprozesse verfolgt Maix Mayer die Frage danach, was Fiktionalität ist, wie man sie in einem Werk erkennt und wie weit man ihre Grenzen ausdehnen kann. In einer durch Medien überfiktionalisierten Welt erforscht Maix Mayer das „Rest - Reale", dessen Rückzugsort er in der eigenen Vorstellungskraft vermutet. Im Rahmen der Einzelausstellung „Was tun?" wird noch bis zum 24. April in der Guardini Galerie in Berlin Maix Mayers Film „habitat" aus dem Jahr 2007 gezeigt, der auf dem 24. Internationalen Videofestival VIDEOFORMES in Clermont-Ferrand 2009 mit dem 2. Preis ausgezeichnet wurde. Weitere Einzelausstellungen sind 2009 unter anderem im Goethe Institut in Taipei, im Europäischen Zentrum der Künste Dresden und in der Städtischen Galerie Wolfsburg zu sehen. „Würden die Pforten der Wahrnehmung gereinigt, erschiene den Menschen alles, wie es ist: unendlich." William Blake

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