26.04.2012 - 02.06.2012
Ein wispernder Wald bei Nacht, ein Sturm, der die Landschaft zu streicheln scheint, eine Wüste voll unsichtbaren Lebens. In den Landschaften von Ulrike Hogrebe (* 1954, Münster) kommunizieren unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere miteinander, sie stehen in ständigem Austausch. Der Umriß eines Rehs taucht auf; inmitten von Farbfeldern oder geheimnisvollen Symbolen. Völlig allein, scheint es, doch keineswegs verloren. Pflanzen, ganz delikate Linie, erwachsen aus dem Nichts, Boote deuten den Übergang zu einer anderen Welt an. Die vereinzelten Symbole erinnern an A. R. Pencks Zeichensprache, Hogrebe verzichtet jedoch auf alles Martialische. Ihre Darstellungen vermitteln, wie auf schamanischen Zaubertrommeln, ein spirituelles Weltbild, das auf einer tiefen Verbundenheit mit der Natur basiert. Das Trommelfell wird zur Leinwand.
Ganz im Diesseits verhaftet sind die Gemälde von Moritz Hasse (*1972, Bremen). Es sind urbane Landschaften, Straßenzüge, in denen nur die parkenden Autos auf die abwesenden Menschen hinweisen. Hasse fotografiert sie zuerst und setzt sie dann in seine typische Malweise um: Mit immer der gleichen Pinselstärke auf die Leinwand in breiten nachfassenden Strichen gemalt, erscheinen Autos, Straßenlampen, Alleen in charakteristischer Unschärfe. Sie werden den Motiven klassischer Landschaftsmalerei gleichgestellt und ermöglichen den Blick auf die Stadt als vom Menschen gestaltete Natur.
Ulrike Hogrebe, 1954 in Münster geboren, studierte von 1975-1982 an der Hochschule der Künste, Berlin bei Prof. Schönholtz und Prof. Ohlwein. 1989 erhielt sie das Stipendium des Berliner Senats, 1991 das Stipendium Künstlerdorf Schöppingen, 1993 das Stipendium Künstlerdorf Schloss Wiepersdorf, 1999 das Stipendium Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop und 2003 das Stipendium für Bildende Kunst des Landes Brandenburg. Sie lebt und arbeitet in Neuwerder bei Berlin.
Moritz Hasse, 1972 in Bremen geboren, studierte von 1993-95 an der Muthesius-Fachhochschule in Kiel und von 1995-99 an der Hochschule der Bildenden Künste in Berlin. 1998 schlossen sich der Besuch der der Surikow- Hochschule der Künste in Moskau sowie der der New York Studio School in New York an. Moritz Hasse lebt und arbeitet in Berlin.