10.04.2008 - 26.04.2008
Neben fünf vielteiligen Arbeiten aus dem Jahr 2008, werden im ersten Obergeschoß ausgewählte Werke aus den 70er Jahren gezeigt. Bereits in der Gegenüberstellung von frühen und aktuellen Werken wird deutlich, dass sich die Arbeitsweise Charltons in den vergangenen 35 Jahren nicht grundlegend verändert hat. Die einzelnen Leinwände sind stets monochrom gehalten und weisen unterschiedliche Grautöne auf. Das einmal zufällig gefundene Maß der Breite der Keilrahmen von 4,5 cm bestimmt noch immer die Abmessungen der gesamten Bilder, deren Höhe und Breite stets durch den Faktor 4,5 teilbar ist.
Trotz einer konstanten Beibehaltung dieser grundlegenden Parameter als konzeptueller Grundlegung erscheint das Werk Charltons in formaler Hinsicht äußerst vielfältig. In Werkgruppen wie den Slot-, Hole-, Line- und Channel-Paintings hat Charlton verschiedenste Möglichkeiten der Bezugnahme seiner Bilder zur Wandfläche und zum Ausstellungsraum erprobt. Serialität und Ordnung stehen im Werk Charltons hierbei gleichwertig dem Einmaligen, spontan Gefundenen gegenüber, da seine Arbeiten immer erst in der konkreten Installation innerhalb eines gegebenen Raumes, mit dem sie interagieren, ins Dasein treten. Die vermeintlich ruhigen Arbeiten entwickeln dann häufig eine unerwartete Dynamik, indem sie ihren Betrachtern abfordern, sie aus den unterschiedlichsten Perspektiven in den Blick zu nehmen, ohne je einen idealen Standpunkt anzubieten. Wenn Charlton das ‚being thereÂ’ als eigentliches Charakteristikum seiner Arbeit ausweist, zeigt die konkrete Betrachtung seiner Werke, dass dieses ‚being thereÂ’ alles andere als statisch ist. Aus
kunstgeschichtlicher Perspektive kommt dem Werk Alan Charltons eine einzigartige Position zwischen Minimal- und Conceptual-Art zu und ist in all seinen Nuancen dennoch nur als Malerei zu würdigen.