10.09.2010 - 06.11.2010
Die Konrad Fischer Galerie freut sich, die Eröffnung der ersten Einzelausstellung 'Way Out East' der us-amerikanischen Künstlerin Rita McBride in Berlin ankündigen zu dürfen.
1988 konstruierte McBride ihren ersten Kiosk mit dem Titel 'Alternatives in Real Estate and Real Markets'. Er bestand aus einer Arbeitsplatte, einem Verweis auf Tatlins ungebautes Monument und einer Hot Dog – Grillmaschine ohne Hot Dogs. Die Arbeit war im Los Angeles Contemporary Exhibitions (L.A.C.E) ausgestellt und verstand sich als ironischer Kommentar zur Rolle alternativer Kunstinitiativen im Kontext größerer Kulturinstitutionen wie dem MOCA oder LACMA. Ihr zweiter Kiosk aus Karbonröhren und galvanisiertem Aluminium entsteht 22 Jahre später und nimmt direkt Bezug auf die Großskulptur Mae West, die am Münchener Effnerplatz im November diesen Jahres errichtet werden soll. In einem mit 1,5 Millionen Euro dotierten Wettbewerb wurde 2002 das Projekt von Rita McBride ausgewählt, das seitdem 8 Jahre lang öffentlichen Debatten, politischen Attacken und finanziellem Druck ausgesetzt war. In dem Versuch das Projekt während dieser absurd langen Zeitspanne sichtbar und finanziell machbar zu halten, hat McBride durchgehend Arbeiten produziert, die sich auf die 52 Meter hohe und extrem leichte Struktur aus Karbon beziehen. So entstanden in Mexiko produzierte Mae West – Teppiche, ein Satz von großformatigen Stahlschablonen zur Anfertigung eigener Mae Wests, Mae West-Drucke, Mae West – Survival Kits, die in einem Metallkoffer jeweils eine Karbonweste (Mae West war im 2. Weltkrieg ein Ausdruck für Rettungswesten), eine fiktionale Biographie von Matthew Licht, ein Poster, eine Flasche Alkohol und eine kleinformatige Version der Schablonen enthalten. Darüber hinaus gibt es unter anderem Mae West – Poster, Gemälde vom Mae West im Paradies des Künstlers Glen Rubsamen und ein Set von Sexspielzeugen aus Karbon.
Way Out East, ist die zweite von drei Ausstellungen einer Reihe (die erste, Way Out West, fand im April in der Galerie Clages in Köln statt und die dritte, Way Out South, wird im Oktober in der Galerie Klüser 2 in München eröffnet). Alle drei Ausstellungen zeigen die visuell und finanziell unterstützenden 'Waren' zum Münchener Großprojekt in unterschiedlichen Kombinationen und aus verschiedenen Perspektiven. Der Mae West Kiosk, eigens für die Ausstellung in Berlin als leichtgewichtige und transportable Struktur produziert, verweist auf die Funktion der Konrad Fischer Galerie - die ihre Räume in einem ehemaligen Kaufhaus bezogen hat - als ein kommerzielles Unternehmen, das kulturelle Produktion unterstützt, präsentiert und bewahrt.