03.09.2010 - 16.10.2010
Die Konrad Fischer Galerie freut sich, im Rahmen der „deutschlandpremieren“ der Düsseldorfer Galerien und der Düsseldorf Cologne Open Galleries die neuen Arbeiten des in Düsseldorf lebenden Künstlers Juergen Staack zu präsentieren.
In seiner Werkreihe "Transcription-Image" fotografiert Juergen Staack einzelne Motive mit einer Polaroid-Kamera. Die Fotografie wird von einer weiteren Person beschrieben, der Text auf Tonband aufgezeichnet. Die beschreibende Person wird daraufhin gebeten, die Polaroid-Aufnahme (ein fotografisches Unikat) mittels Filzstift unkenntlich zu machen, vollständig zu übermalen und somit auszulöschen. Im nächsten Schritt wird die in jeweils verschiedenen Sprachen bzw. seltenen Dialekten (Ainu aus Japan, Miao aus China, Obersorbisch, etc.) aufgezeichnete Beschreibung dem Galeriebesucher als Tonspur zusammen mit dem übermalten Foto präsentiert. Im letzten Schritt wird diese Tonspur erneut codiert und in Form von Strichcode-artigen, chiffriert anmutenden Grafiken visualisiert. Das ursprüngliche Bild wird gewissermaßen in verschiedene „Aggregatszustände“ überführt – vom fotografischen Abbild zum Klang und wieder zurück zum nun grafischen Zeichencode transkribiert.
In einer Art Versuchsanordnung macht Juergen Staack diesen Prozess in der Konrad Fischer Galerie nachvollziehbar. Hinter einer Wand befindet sich ein nur durch einen schmalen Schlitz sichtbares Foto – allerdings nur sichtbar für die zu einer Beschreibung des Bildes eingeladenen Personen. Allen übrigen Besuchern wird das Bild nur durch die Beschreibung zugänglich, manifestiert sich also lediglich in der Phantasie des Zuhörers.
Auch in seiner skulpturalen Rauminstallation beschäftigt sich Juergen Staack mit für uns befremdlich klingenden, aussterbenden Dialekten und Sounds. Über in Beton eingegossene Lautsprecher hört der Ausstellungsbesucher Tonmitschnitte von japanischen Auktionatoren auf dem weltberühmtem Tokyoter Tsukiji-Fischmarkt, dem größten Markt für Thunfische weltweit. Hier hat sich innerhalb des Auktionskontextes eine eigene, funktionale Sprache herausgebildet. Der Markt wird demnächst für Besucher und Touristen unzugänglich sein, die lautmalerische stakkatoartige Sprache der Auktionatoren geht damit für die Öffentlichkeit quasi verloren.
Parallel eröffnen wir die Ausstellung mit neuen Skulpturen und Zeichnungen von Tony Cragg.
