Katrin Günthers großformatige Zeichnungen beschäftigen sich mit den Spannungen zwischen Architektur und Natur. Ihre Naturszenarien beinhalten stets architektonische Elemente, wie Brücken oder Stege, Röhren oder sich auf Balkenkonstruktionen befindliche Behausungen. Alltägliches vermischt sich in ihnen mit Unbekanntem. Es sind von der Realität inspirierte, in der künstlerischen Umsetzung jedoch frei inszenierte Landschaften oder Panoramen. Sie erscheinen fremd und bekannt zugleich, wirken verlassen und zeigen doch Spuren menschlichen Lebens. Labyrinthische Strukturen und ungewöhnliche Perspektiven eröffnen Bildräume, die einen starken Sog entwickeln. Sie laden den Betrachter ein, sich in der Welt, die sich zumeist schwarz-weiß auf dem Papier oder der Leinwand entfaltet, zu verlieren. Und doch bleibt diese Welt rätselhaft, sind innen und außen häufig nicht klar zu bestimmen, lassen sich Katrin Günthers Bilder auch bei längerer Betrachtung nicht vollkommen erschließen.
Katrin Günther, 1970 in Elsterwerda geboren, hat Architektur an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Polytechnischen Universität Mailand studiert. Sie ist Professorin für Darstellen und Gestalten an der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung und lebt in Berlin und Konstanz.