13.11.2010 - 08.01.2011
Modernes Leben ist geprägt durch eine Überreizung der Sinne, durch Hektik, Geräusche und eine Flut häufig greller Bilder. Dem entgegen stellt Nicole Ahland die Frage nach der persönlichen Geschwindigkeit und dem eigenen Schwerpunkt, einen Entwurf von imaginierten Erinnerungsräumen. Ihre Fotografien zeigen Räume, häufig verschleiert, mal ins Dunkel gerückt oder vom Licht hell überstrahlt. Sie vermitteln eine bestimmte Atmosphäre, eine besondere Stimmung. Ihre Räume sind Speicher für Geschichte und Erinnerung. Mal sind sie menschenleer, mal erscheinen Figuren als schwebende Schatten; aber immer spiegelt sich in ihnen die menschliche Präsenz. Nicole Ahlands Fotos stehen für die Möglichkeit der persönlichen Zentrierung in einer Zeit, in der Begriffe wie Raumverzicht, Tagtraum und Entschleunigung eine neue Bedeutung bekommen haben. Sie schafft mit den klassischen Mitteln der Fotografie Transparenzen, Überlagerungen und Unschärfen – Bilder voll sinnlicher Energie und großer Stille.