SILVIA SCHREIBERs Thema ist die menschlichen Figur: Ihre überlebensgroßen Skulpturen aus Japanpapier erscheinen als fragile Hüllen. Hauchdünn und federleicht bewegen sie sich fast schwerelos im Raum . Es sind Torsi, die einer bewussten Reduktion unterliegen. Wesentliche Merkmale genügen der Künstlerin, um die Skulptur als menschliche Gestalt erkennbar zu machen. Diesen Ganzfiguren stehen ihre sensiblen Portraitbüsten gegenüber: zwei Extreme von Individuation und Identifikation, Besonderheit und Allgemeingültigkeit, bei denen die Künstlerin jeweils die gleiche Sorte Japanpaier verwendet. Silvia Schreiber verleiht ihren Bildnissen die bestimmenden Züge der Individuen. Auch sie sind monochrom, wobei die Auswahl der Papierfarbe im Bezug zum Portraitierten steht. So entsteht eine Abbildung der „Persönlichkeit“, hauchdünn und federleicht.
Esther Glück ziseliert hauchfeine Papierschnitte mit dem Skalpell: Es sind Aktzeichnungen als Negativform geschnitten in weißes Papier. Sie sind zwischen zwei Glasscheiben vor die weiße Wand des Ausstellungsraums montiert. Im Spiel mit dem Licht entsteht ein variables Schattenbild, erhalten die Arbeiten eine weitere Dimension, eine skulpturale Komponente. Esther Glücks Papierschnitte spielen mit der Wahrnehmung, mit dem Verhältnis von Schatten und Licht, von Negativ und Positiv, von Präsenz und Absenz der menschlichen Figur.