Baader ist eine Figur, die sich nach mythischer Größe streckt und bei der Imitation von Kinovorbildern landet. Deshalb darf es auch kein Pathos geben. "Den Sprung von Ulrike Meinhof aus dem Fenster - bei der Gefangenenbefreiung im Institut für Sozialforschung - zur 'Geburtsstunde der RAF' zu erklären, das fand ich immer ein bisschen eigenartig", erzählt Christopher Roth, "das hat etwas wahnsinnig Pathetisches. Bei den Dreharbeiten haben wir mit Birge Schade, die Ulrike Meinhof spielt, besprochen, sie soll einfach so dreinschauen, als würde sie überlegen, ob sie schon Milch eingekauft hätte". Im Vergleich mit den anderen deutschen Terroristenfilmen der letzten Zeit bleibt "Baader" eigenwillig - entschieden in der Ablehnung psychologischer, soziologischer oder sonstiger Erklärungen.