Der Chaddr ist einer der berühmtesten Wege der Welt über einen im Winter zugefrorenen Fluss im Himalaya. Über 100 Kilometer müssen die Schüler aus dem Indischen Himalaya Dorf Zangla im Winter über das Eis des teilweise zugefrorenen Flusses gehen, um in die Provinzhauptstadt Leh von Ladakh, das auch indisches Tibet genannt wird, zu gelangen. In Leh gibt es das einzige weiterführende Internat der Region. Hier hofft die 18-jährige Stanzin Changyang den Grundstein für ihre Zukunft, ein Stipendium für ein Studium in Neu Delhi zu erlangen, denn die Landwirtschaft in ihrem Heimatdorf wird durch den Klimawandel und das Ausbleiben von Niederschlägen immer schwieriger. Während Stanzin und ihr Vater auf ihrem gefährlichen Weg auf jeden ihrer Schritte achten müssen, liegen um sie herum die von den Flüssen eingeschnittenen Täler des Himalayas wie aufgeschlagene Bücher der Erdgeschichte. Noch vor einigen Jahren waren Fußwege wie der Chaddr, über im Winter vollständig zugefrorene Flüsse aus Himalaya und Karakorum ins Indus-Tal, vergleichsweise sicher. In den Zeiten des Klimawandels werden diese traditionellen Wege von Jahr zu Jahr gefährlicher. Stanzins Eltern setzen alles daran, dass ihre Tochter es durch Bildung schafft woanders ein besseres Leben zu führen. Der Bau einer Straße nach Zangla kommt seit Jahrzehnten nicht voran, die Abwanderung junger Menschen in die großen indischen Städte und der immer deutlicher spürbare Klimawandel führen dazu, dass man Himalaya-Dörfer wie Zangla eines Tages aufgegeben wird. (Quelle: Verleih)