DEAR PYONGYANG ist ein Film über die Wiederannäherung einer Tochter an ihren Vater, über eine Beziehung, die durch die politischen Entscheidungen des Vaters in der Vergangenheit abgebrochen worden war. Die Regisseurin Yang Yong-hi ist die Tochter koreanischer Eltern. Sie wurde, ebenso wie schon ihre Mutter, in Japan geboren, wo sie auch aufwuchs. Ihr Vater emigrierte im Alter von fünfzehn Jahren von der koreanischen Insel Cheju nach Japan. Unter dem Eindruck seiner Erfah- rungen mit der japanischen Besetzung Koreas, mit Unabhängigkeit, Krieg und Teilung des Landes bekannte der Vater sich zur nordkorea- nischen Seite und widmete sein Leben der politischen Arbeit für das Regime von Kim Il-sung und Kim Jong-il. Die drei Brüder der Regis- seurin siedelten vor über dreißig Jahren, noch im Teenageralter, als 'Heimkehrer' nach Nordkorea über. Mit siebzehn Jahren besuchte Yang Yong-hi, als erste in ihrer Familie, die Brüder in Pjöngjang und lernte bei dieser Gelegenheit die Lebens- wirklichkeit in dieser 'Stadt der Revolution' kennen. In den vergangenen zwanzig Jahren reiste Yang wiederholt nach Nordkorea und begann damit, den Alltag der getrennt lebenden Familienmitglieder aufzuzeichnen, die zur gleichen Zeit in so verschiedenen Welten leben.