Wie paradox doch der Lauf des Lebens sein kann, erfährt der alte Marcus mit dem Gedanken an seinen bevorstehenden Tod: Als einziger Holocaust-Überlebender seiner großen Familie hat er sich jahrelang mit Erfolg bemüht, jeden Hinweis auf seine jüdische Herkunft zu tilgen. Buchstäblich jeder Fitzel Papier, der seine Abstammung dokumentiert, ist unwiederbringlich ausgelöscht. Nun wünscht sich der Greis nichts sehnlicher, als einen Nachweis dafür zu besitzen, dass er Jude ist, denn nur dann kann er auf dem jüdischen Friedhof beerdigt werden. Als letzter Ausweg bleibt nur noch die Reise in seine alte Heimat Ungarn, zu der ihn spontan die junge Deutschtürkin Gül begleitet. Für beide wird die gemeinsame Fahrt durch Europa zu einer spannenden Erfahrung. (v.f.)