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Fernsehpitaval - Als entlastet eingestuft. Der Fall des Staatsanwalts Meerstrom

DDR, 1973, Drama, ca. 90 min., FSK: ab Jahre - im Kino seit 30.05.2022

Der Jurist Paul Meerstrom ist anpassungsfähig wie das Recht. Schergen der aufstrebenden SA schützt der Staatsanwalt bereits in der Weimarer Republik. Das sogenannte 'Blutschutzgesetz' handhabt er unter Anleitung von Ministerialrat Globke wie eine perfide Kunst. Die Politik gibt vor, was Recht ist, sei es die Vernichtung der Juden, sei es ihre Entschädigung. Sobald es an der Zeit ist, sich entnazifizieren zu lassen, hat keiner ein Interesse ihm den 'Persilschein' zu verweigern. Schließlich weiß Meerstrom, auch in der BRD sein Wissen und seine Kontakte gewinnbringend zu nutzen. Und selbst als die Lügen aufzufliegen drohen, kann er auf Hilfe rechnen und sogar noch an altem Unrecht verdienen. Das Sendeformat des 'Fernsehpitavals' vereint filmische Darstellung und sozialistische Belehrung. Die Drehbücher von Walter Jupé und Friedrich Karl Kaul - dem einzigen DDR-Anwalt mit Westzulassung - machen das Gericht zum Tatort und das juristische Verfahren zum kriminellen Vergehen. Auch wenn bei einer Produktion des staatlichen Fernsehens der DDR das ostdeutsche Rechtssystem selbst ein blinder Fleck bleiben muss, so warnt der Film doch davor, Recht und Gerechtigkeit politischen Interessen zu opfern. (Quelle: Filmwerkstatt Münster)

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Der Jurist Paul Meerstrom ist anpassungsfähig wie das Recht. Schergen der aufstrebenden SA schützt der Staatsanwalt bereits in der Weimarer Republik. Das sogenannte 'Blutschutzgesetz' handhabt er unter Anleitung von Ministerialrat Globke wie eine perfide Kunst. Die Politik gibt vor, was Recht ist, sei es die Vernichtung der Juden, sei es ihre Entschädigung. Sobald es an der Zeit ist, sich entnazifizieren zu lassen, hat keiner ein Interesse ihm den 'Persilschein' zu verweigern. Schließlich weiß Meerstrom, auch in der BRD sein Wissen und seine Kontakte gewinnbringend zu nutzen. Und selbst als die Lügen aufzufliegen drohen, kann er auf Hilfe rechnen und sogar noch an altem Unrecht verdienen. Das Sendeformat des 'Fernsehpitavals' vereint filmische Darstellung und sozialistische Belehrung. Die Drehbücher von Walter Jupé und Friedrich Karl Kaul - dem einzigen DDR-Anwalt mit Westzulassung - machen das Gericht zum Tatort und das juristische Verfahren zum kriminellen Vergehen. Auch wenn bei einer Produktion des staatlichen Fernsehens der DDR das ostdeutsche Rechtssystem selbst ein blinder Fleck bleiben muss, so warnt der Film doch davor, Recht und Gerechtigkeit politischen Interessen zu opfern. (Quelle: Filmwerkstatt Münster)
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