Hinter dem literarischen Titel verbirgt sich ein packender Thriller irgendwo zwischen Hitchcock und Bond, der einem das Blut in den Adern gefrieren läßt: Ein Eskimo-Junge stirbt im winterlichen Kopenhagen beim Sturz vom Dach eines Hauses, alle Indizien sprechen für einen Unfall, und nur die Nachbarin des Jungen, seine einzige Vertrauensperson, glaubt den aalglatten Ärzten und Staatsanwälten kein Wort. Sie stellt auf eigene Faust Ermittlungen an und sticht dabei in ein Wespennest aus undurchsichtigen Geschäften, Intrigen und Gewalt. Bald steht sie vor der Wahl, ihre Erkenntnisse zu verschweigen oder um ihr eigenes Leben fürchten zu müssen. Der Roman-Bestseller des Dänen Peter Hoeg wurde vom ebenfalls dänischen Regisseur Bille August ("Das Geisterhaus") so dicht in Szene gesetzt, daß man zwei Stunden lang den Atem anhält - am besten übrigens im dicken Pulli, denn die bedrohliche, eiskalte Atmosphäre des düsteren Thrillers läßt einen auch im gut geheizten Kino frösteln. Blut gibt es kaum zu sehen, das Schaudern spielt sich im Kopf ab. Große Klasse: Julia Ormond, diesmal nicht als nettes Mädchen, sondern als knallharter Racheengel. Absolut sehenswert! (AK)