Als der Produzent Arnold Kopelson 1986 für "Platoon" den Oscar für den Besten Film entgegennahm, richtete er eines seiner ersten Dankesworte an Frans Afman, der ihm die Finanzierung auf den Philippinen gesichert hatte, wo ?Platoon? gedreht wurde. Aber wer war dieser Frans Afman und wieso war er so bedeutend? Der Niederländer wuchs in einer Künstlerfamilie auf und schlug eine Karriere bei der Slavenburg Bank in Rotterdam ein. In den 1970ern traf er den Filmproduzenten Dino DeLaurentiis, der auf der Suche nach frischem Filmkapital war. Die beiden Männer fanden schnell einen gemeinsamen Nenner und finanzierten Blockbuster wie "Die drei Tage des Condor" (1975) und "King Kong" (1976). Dinos Gespür für außergewöhnliche Stoffe und Frans? Business-Know-How waren eine unschlagbare Kombination. Gemeinsam entwickelten sie ein System der Filmfinanzierung, das Hollywood revolutionieren sollte. Frans schlug allerdings das Angebot von Dino aus, sein persönlicher Bankier zu werden, und arbeitete weiterhin bei Slavenburg, später bei Credit Lyonnais Nederland. In den kommenden zehn Jahren finanzierte Frans Afman Filme wie "Der Name der Rose", "Der mit dem Wolf tanzt" und "Terminator 2" und arbeitete für Regisseure wie Roman Polanski, Kevin Costner und Oliver Stone. In den 80er Jahren war er einer der mächtigsten Männer im Filmbiz, denn er ermöglichte die Finanzierung außerhalb des Hollywood-Studiosystems und war einer der Wegbereiter für den Aufstieg des US-Independentkinos.