"Obdachlosigkeit ist manchmal gar nicht so schlimm, wie alle denken. Im Winter ist's halt hart, aber sonst...", erzählt die 21-jährige Jenni schulterzuckend, während sie sich auf den Weg zum Nürnberger Hauptbahnhof macht. Seit fast drei Jahren lebt sie auf Nürnbergs Straßen. "Man hat mehr Freiheiten, kann einfach in den Tag hineinleben. Das ist schon ganz geil." Und trotzdem besucht Jennifer täglich das Back In Future, um zumindest einmal am Tag eine vollwertige Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Obdachlosigkeit beginnt nicht erst im fortgeschrittenen Alter. Auch obdachlose Jugendliche gehören zu unserer Gesellschaft. Doch öffentliche Aufmerksamkeit wird ihnen selten zuteil. Es sei denn, sie rufen dem DB- Sicherheitspersonal ein lautstarkes "Fickt Euch!" hinterher, dann werden sie von jedermann sowie jederfrau zur Kenntnis genommen. Zumindest für wenige Sekunden. Doch die Zuwendung zu diesen jungen Menschen darf länger anhalten. Solange, dass sie die Chance haben, sich mit ihrer Geschichte einem großen Publikum zu erklären. Aus diesem Grund ist die Dokumentation "Parallelwelt" entstanden. Mit Jennifer Ahnfeldt als Protagonistin und stellvertretende Stimme einer Randgruppe.