Der frustrierte Reisebüroangestellte Vincent Späts hat sich hoffnungslos in die Hauptperson eines Detektivromans verliebt. "Emma Cooper" ist blitzgescheit, charismatisch und außerordentlich höflich, aber leider nur aus Tinte und Papier. Mit echten Menschen wiederum, kann er nicht viel anfangen - seine Freunde können Vincents problematische Leidenschaft nicht nachvollziehen, seine Mutter das erste Treffen mit seiner "neuen Freundin" hingegen kaum erwarten. Die Lösung für sein Problem scheint die dubiose Illusio-Agentur, die individuell zugeschnittene Darsteller an unglückliche Kunden vermittelt. Voreilig engagiert Vincent ein scheinbar perfektes Emma-Double, das ihn in zahlreiche, waghalsige Abenteuer verwickelt. Von nächtlichen Einbrüchen über schwindelerregende Kletterpartien scheint die Schauspielerin dem Original in Nichts nachzustehen. Dass seine aufregende Freundin nur eine bezahlte Schauspielerin ist, hat er schnell vergessen. Sein Leben scheint endlich im Griff, bis auch der unberechenbare Bösewicht der Romanvorlage Wirklichkeit zu werden scheint. "Parasozial - Fiktive Detektive" zeichnet sich durch trockene Situationskomik und ausgefeilte Dialoge aus. Protagonist Vincent stolpert von einer befremdlichen Lage in die nächste, sei es Small-Talk auf der "Frida-Kahlo-Party" oder der Besuch einer absurden Kunstausstellung. Weniger dezent fällt dafür die bizarre Welt der Romandetektivin Emma Cooper aus, die vor Klischees und Genreparodien strotzt. Die Symbiose beider Erzählstränge ergibt eine vielschichtige Tragikomödie, die lange nachwirkt.