João Maria Gusmão (* 1979) und Pedro Paivas (* 1977) Interesse gilt Situationen, in denen rational Erklärbares und mystische Begebenheiten aufeinander treffen. In ihren Filmen, Skulpturen, Fotografien und Camera obscura-Installationen fangen die international gefeierten portugiesischen Künstler die magischen Momente alltäglicher Szenen und beiläufiger Gesten ein: den Flügelschlag eines Papageis, ein Spiegelei in der Pfanne, ein sich drehendes Rad. Es sind poetisch-philosophische Betrachtungen der Welt, welche sie mit der Kamera festhalten und auf Zelluloid oder Fotopapier bannen oder in Bronze giessen.
Ein Schwerpunkt der Einzelausstellung im Aargauer Kunsthaus liegt auf filmischen Arbeiten, die im Rahmen eines mehrwöchigen Japanaufenthaltes des Künstlerduos entstanden sind. Eigens für die Schau produziert, werden sie ausgewählten älteren Werken gegenübergestellt und in beeindruckenden, raumfüllenden Installationen orchestriert. Darüber hinaus werden neue, noch nie gezeigte Fotografien und Bronzeskulpturen präsentiert, die vom Witz und Hintersinn zeugen, mit denen Gusmão & Paiva ihr Publikum spielerisch verführen. In ihren Skulpturen untersuchen die in Lissabon lebenden Künstler unser Verhältnis zur Realität, um dieses dann mit analytischer Präzision, Feingefühl und Humor auf den Kopf zu stellen. Die Verzahnung der bis anhin parallelen Schaffensbereiche ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern in Aarau, neue und überraschende Querbezüge zwischen den unterschiedlichen Werkgruppen herzustellen und vertiefte Einsichten in dieses vielschichtige Œuvre zu gewinnen.
Gusmão & Paivas Werke beziehen sich mannigfaltig auf die Kunst-, Fotografie- und Filmgeschichte und sie entführen uns auf eine faszinierende Reise ins Reich des Rätselhaften und laden ein, an den visuellen Experimenten des Künstlerduos teilzunehmen.