03.12.2011 - 30.01.2012
"Vielseitig und farbenfroh", nannten Besucher die Bilder der Ausstellung einiger Werke von Bernd Zech. Es handelte sich um Posterdrucke und Ölgemälde. Gemeinsam ist allen Bildern, dass sie das Endprodukt eines aufwändigen Umwandlungsprozesses
sind. Denn jedem Werk liegt eine realistische Vorlage zu Grunde, entweder eine gegenständliche Zeichnung oder ein Foto.
"Ich wähle Motive aus, die mich emotional ansprechen", erklärt Bernd Zech. "Das kann ein Zeitungsfoto von einem Hauseinsturz sein oder auch ein verunglücktes, unscharfes Digitalfoto von einer Zimmeransicht, das ich selbst fotografiert habe."
Die Vorlage wird am Computer in mehreren Schritten einer Transformation unterzogen, "pixelmäßig in Bewegung gesetzt" so Zech. Die Farben werden verstärkt, die Linien zu bunten Flächen aufgelöst, bis sich das ursprüngliche Motiv bis zur Un-
kenntlichkeit verwandelt hat und nur noch abstrakte Bilder übrig geblieben sind.
Schließlich wird eine der digital transformierten Bildversionen per Hand in Öl auf Leinwand umgesetzt oder erscheint als großformatiger Posterdruck. Die Zwischenstufen vernichtet Zech. Höchstens ein Bildtitel wie "Kinder im Regen" oder "Flug-
zeugabsturz" gibt am Ende Auskunft über den Ausgangspunkt. "Der Betrachter soll seinen Assoziationen freien Lauf lassen", sagt Zech, "denn schließlich entstehen bei ihm ganz eigene Vorstellungen und Transformationen, die der Künstler nie vorher-
gesehen hat und auch nicht vorhersehen konnte."