Im November jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. Wo Anspruch und Wirklichkeit der DDR bildkräftig zusammenstieß, fing der 1954 in Radebeul/Dresden geborene ostdeutsche Fotorealist Harald Hauswald diese Kollision ein, mit teilweise sarkastischer Sensibilität und meisterlicher Farbkomposition. Die Bilder blicken in die Risse und Klüfte der Gesellschaft. Als Chronist des Alltags zeigen Hauswalds Aufnahmen oftmals Schattengeschöpfe des Lebens, doch er schließt die Menschen nicht ab. Seinen kritischen Blick richtet der Fotograf auf die Narrheit und den Pomp der Macht. Die Bilder hüten eine Welt von gestern und ermöglichen ein freies, ungeschöntes Erinnern.
Vom 23. September bis 14. Dezember zeigt die Akademie Franz Hitze Haus mit der Ausstellung „Ferner Osten – Die letzten Jahre der DDR“ eine große Auswahl an Fotografien von Harald Hauswald, die in mehr als 250 Einzelausstellungen u.a. in der DDR; BRD, USA, Frankreich, Schweiz, Italien, Niederlande zu sehen waren und nun erstmals in Münster gezeigt werden. Harald Hauswald war einer der Fotografen, die in den letzten Jahren der DDR westliche Medien u.a. wie GEO, Die Zeit, Berliner Zeitung, Stern, European Travel and Life und Focus „illegal“ mit Bildern versorgten. 1990 gehörte Harald Hauswald zu den Gründungsmitgliedern der OSTKREUZAgentur der Fotografen und wurde 1997 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.