Am 23. Mai, am 10. Juni und am 1. September 1942 wurden mehr als 800 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Wiesbaden in die Vernichtungslager in Ostpolen und in das tschechische Theresienstadt deportiert. Bereits im Oktober 1938 waren mehr als 80 polnische Juden abgeschoben worden.
Das Aktive Museum Spiegelgasse hatte sich zum Ziel gesetzt, in einer Gedenkreise an die Geschehnisse nach dem Abtransport zu erinnern und der Wiesbadener Juden, die in Sobibor und Majdanek und vermutlich auch in Belzec ermordet wurden, vor Ort in einer Feier namentlich zu gedenken.
Ein weiterer Schwerpunkt der Reise war es, die polnische Erinnerungsarbeit kennenzulernen.
Im Mittelpunkt der Eröffnung steht die Aussage der polnischen Journalistin Krystyna Tarasiewicz aus dem Majdanekprozess in Düsseldorf.
Als junge Fau von 17 Jahren war sie als Mitglied einer Widerstandsgruppe für ein halbes Jahr in Majdanek inhaftiert. Sie erlebte als Augenzeu- gin die NS Vernichtungsmaschinerie aus aller- nächster Nähe.