02.09.2012 - 31.12.2012
Vor den beiden großen Deportationen aus Wiesbaden im Juni und September 1942 fand am 23. Mai eine erste Aktion statt, bei der 26 Wiesbadener jüdische Bürgerinnen und Bürger nach Izbica deportiert und sehr wahrscheinlich noch im gleichen Jahr in Sobibor ermordet wurden. Unter ihnen waren vier Kinder bzw. Jugendliche, die übrigen waren zumeist ältere Menschen.
Alle hatte man kurz vorher gezwungen, in sogenannte Judenhäuser umzuziehen. Sie wurden in einem Sonderzug der Reichsbahn mit der Nummer DA 60, zusammen mit mehr als 900 Frankfurter Jüdinnen und Juden, in den frühen Morgenstunden des 24. Mai 1942 aus Frankfurt nach Izbica abtransportiert. Dort traf der Zug am 26. Mai ein. Vorher waren in Lublin noch über 100 Männer für das Lager Majdanek selektiert worden.
Es sind keine Überlebenden aus dieser Deportation bekannt.
Die vom Aktiven Museum Spiegelgasse konzipierte Ausstellung erinnert an die Opfer der Deportation vom 23. Mai 1942 und zeichnet ihre Lebenswege nach, soweit sie durch Dokumente erschließbar sind.
Zugleich wird die Einrichtung der sogenannten Judenhäuser in Wiesbaden untersucht sowie nach den Hintergründen der Enteignung von Wohnraum jüdischer Mieter und Eigentümer gefragt, ein bisher wenig beleuchtetes Kapitel der Stadtgeschichte.