30.03.2017 - 15.10.2017
Karl-Heinz Adler (*1927) gehört zu den herausragenden Vertretern der Konkreten Kunst in Deutschland. 2017 begeht der Künstler, dessen Leben und Werk einen bemerkenswerten Bogen vom 20. in das 21. Jahrhundert spannen, seinen 90. Geburtstag. Die Ausstellung vereint 21 Arbeiten aus allen wichtigen Werkgruppen des Künstlers. Sie zeigen exemplarisch Adlers bildnerische Methodik des Seriellen, der Schichtung und der Rhythmisierung des Bildraumes mit minimalistischen Mitteln. Adlers Lebenswerk ist gleichermaßen Ausdruck eines künstlerisch-experimentellen wie philosophischen Denkens. Stets hat er die komplexen Relationen zwischen Natur und Kultur untersucht und dabei die elementaren Fragen nach Raum, Zeit und Wahrnehmung mit grundlegenden Reflexionen über den Modus des Bildes verknüpft.
Seine künstlerische Entwicklung verlief parallel zur Etablierung der Konzeptkunst, von Minimalismus, Zero, Op-Art und der Konkreten Kunst in der westlichen Kunst, aber eigenständig und unberührt davon, da er hinter dem Eisernen Vorhang weitestgehend von diesen Tendenzen isoliert war. Im offiziellen Kunstbetrieb der DDR fand Adlers Position drei Jahrzehnte lang keine Beachtung und Würdigung. Lediglich seine baugebundenen Arbeiten waren vielerorts im Stadtbild präsent. Er war bereits 55 Jahre alt, als im Herbst 1982 in einer kleinen Dresdner Galerie erstmals einige minimalistisch-konkrete Collagen und serielle Lineaturen gezeigt wurden. Nach dem gesellschaftlichen Umbruch von 1989/90 begann die längst überfällige kunstwissenschaftliche Aufarbeitung und die internationale Kontextualisierung von Adlers Werk, die in vielen Ausstellungen, Ehrungen und in einer Gastprofessur an der Düsseldorfer Akademie ihren Ausdruck fand.