14.06.2009 - 02.08.2009
Dürer ist aktuell wie nie. Nach langer Zeit der Spezialisierung wird der Ruf nach Generalisten heute wieder lauter. Als leuchtendes Vorbild kann das Universalgenie Albrecht Dürer gelten. Er war nicht nur als erfolgreicher Künstler ein gefeierter Graphiker und Maler, sondern auch Architekt, Wissenschaftler und Buchautor. In allen Belangen war er sein eigener Marketingexperte.
Wie kein anderer deutscher Künstler drang Dürer in immer neue Sphären vor. Nach einer Ausbildung zum Goldschmied in der väterlichen Werkstatt ging Dürer beim Maler Michael Wolgemut in die Lehre. Mit seinen graphischen Blättern und Zyklen erlangte er finanzielle Unabhängigkeit und konnte so vor 500 Jahren, am 14. Juni 1509, das Haus am Tiergärtnertor, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete, erwerben. Zentrales Element der Selbstvermarktung war das berühmte Monogramm "AD", das als Signatur und Copyright-Vermerk zum ersten Künstlerlogo wurde.
Die unterschiedlichen Felder, in denen Albrecht Dürer tätig war, werden nun aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts beleuchtet:
Der Künstler Jonathan Meese widmet sich in seinem Beitrag der Rolle der Mutter als Muse, Mentor und Modell.
Günter Grass führt mit den beiden Dürer-Experten Matthias Mende und Peter-Klaus Schuster einen Diskurs über den künstlerischen Schaffensprozess im Spannungsfeld zwischen Motivation und Melancholie.
Der Architekt Volker Staab nimmt sich die Freiheit, in einem virtuellen Auftrag für Dürer ein Künstlerhaus des 21. Jahrhunderts zu entwerfen.
Unter der Leitung von Jürgen Häusler lüftet Interbrand Zintzmeyer & Lux, eine der führenden Brandingagenturen der Welt, das Geheimnis der "Marke Dürer".
Für diese Annäherungen werden vier mediale Inseln in das bestehende Ambiente des Albrecht-Dürer-Hauses integriert.