24.10.2008 - 18.01.2009
Eberhard Brügel bevorzugt für seine "Waldarbeiten" den Bleistift. Immer wieder ist er erstaunt darüber, welche Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten dieser an sich einfache Stift besitzt. "Analyse des Motivs und zeichnerisches Denken kennzeichnen die eine Seite meiner Arbeit, Faszination die andere: Licht- und Schattenzonen von tiefster Dunkelheit über dämmriges Helldunkel bis in eine strahlende Helligkeit, der Gegensatz von Nadel- und Laubwald, die fragil erscheinenden Gitter des winterlichen Geästs, die bizarren Formen der sich gegen den Himmel silhouettenhaft abzeichnenden Bäume, der Schleier der Nebelschwaden zwischen und hinter dunklen Tannen bilden ein unerschöpfliches Reservoir", äußert sich der 1940 in Nürnberg geborene Freiburger Künstler Eberhard Brügel zu seinen Waldbildern.
Sie zeigen keine bestimmten Orte, sondern beschränken sich auf den Wald in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Der Künstler beginnt seine Zeichnungen direkt vor dem Sujet, vollendet die detailliert ausgearbeiteten Blätter jedoch im Atelier. "Wandel der Beständigkeit - Monatsbilder Wald 2007" heißt eine Serie von 12 Zeichnungen, die den Wechsel der Jahreszeiten wiedergibt. Überdies sind einige Blätter zu sehen, die in den Kiefernwäldern in Nürnbergs unmittelbarer Umgebung entstanden sind.
Gegen den Willen seines Vaters, der ihn als Pfarrer sehen mochte, setzte es Eberhard Brügel durch, Kunst zu studieren, zunächst 1960-62 an der Kunstakademie in Stuttgart, dann 1962/63 in Berlin und schließlich 1964 in München. Anschließend studierte er 1965/66 Pädagogik in Stuttgart. Nach einer vierjährigen Tätigkeit als Lehrer an Schule und Hochschule wurde er 1970 auf die Professur für Kunstdidaktik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg berufen.
In seiner künstlerischen Arbeit lag und liegt der Schwerpunkt auf der Zeichnung und der Druckgrafik, dem Holzschnitt und vor allem der Radierung. In der Druckgrafik entwickelte sich allmählich eine zunehmende Reduktion bis hin zur völligen Abstraktion, während sich in der Zeichnung weiterhin die gegenständliche Darstellung behauptete. Von der Farbe hat sich der Künstler Ende der 1970er Jahre verabschiedet, die er nicht als sein Metier ansah.
Eberhard Brügel machte sich einen Namen in 14 Einzelausstellungen renommierter Galerien und Kunstvereine, auch im Goethe-Institut in Kairo, sowie in unzähligen Gruppenausstellungen. 1985 erwarb er den ersten Preis beim Kunstwettbewerb der Landesgartenschau in Baden-Württemberg. Seine Werke wurden in überregionalen Zeitschriften veröffentlicht.