06.02.2009 - 01.06.2009
Schon früh begeisterte sich Christian Mischke am grafischen Werk Albrecht Dürers. Mit seiner Überzeugung ALLES VERWANDELT SICH entstanden Radierungen aus feinstem Liniengeäst, in denen menschliche Körper, Tiere und Pflanzen und Landschaften fragmentarisch zu traumhaften Phantasiewelten verschmelzen. Andere Radierungen (mit Aquatinta) sind Albrecht Altdorfer gewidmet, bei denen in einer Donau-Landschaft die "Nymphae Danubii" wie Naturgeister auftauchen. Technisch raffinierte Farbradierungen erinnern an die Asien-Reisen des Künstlers. Im China-Zyklus ist jedem Bild ein Text, ein Sprichwort zugeordnet. In Mischkes neuestem Werk - 13 Illustrationen zu Thomas Manns Novelle "Unordnung und frühes Leid" - tritt die Verwandlung in ganz anderer Weise auf: Durch wiederholtes partielles Abschleifen und Neubearbeiten der beiden Druckplatten für eine Abbildung wächst eine Illustration aus der anderen. Christian Mischke gestaltete zahlreiche, wundersame Kartenspiele, Exlibris und Neujahrskarten.
Nürnberg war für Christian Mischke - 1944 in Grünberg/Schlesien geboren - nach dem Krieg von 1945 bis 1973 die zweite Heimat. Hier besuchte er die Schule, hier begann er 1963 sein Studium an der Akademie bei Fritz Griebel und hier stellte er 1969 - nach weiterem Studium in München, Salzburg, Wien - zum ersten Mal aus. Die Stadt Nürnberg verlieh ihm 1972 den Förderpreis. Bald folgten weitere Preise, viele in- und ausländische Ausstellungen und ebensolche Lehraufträge. Seit 1973 lebt er in München.