Warum gerade Kopenhagen? Die kleine Kunstakademie am Rande Europas war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf der Höhe der europäischen Kunstentwicklung. Die Blütezeit der dänischen Malerei verbindet sich wesentlich mit der langen Lehrzeit von Christoffer Wilhelm Eckersberg. Seinen Schülern an der Akademie empfahl er sowohl ein genaues Naturstudium als auch die strikte Beachtung meteorologischer und perspektivischer Fragen. Die zunehmenden nationalen Bestrebungen mit ihrer Hochschätzung heimischer Motive begründeten dann ein neues Ka-pitel der dänischen Malerei.
Kopenhagen wurde nicht nur von dänischen und norwegischen, sondern auch von norddeutschen Künstlern als Ausbildungsstätte bevorzugt: Caspar David Friedrich, Georg Friedrich Kersting, Johan Christian Clausen Dahl, die späteren Dresdener Romantiker, haben in Kopenhagen studiert. Etliche der nach Italien reisenden Schüler der Kopenhagener Akademie machten wiederum in Dresden Station und suchten den Kontakt zu Dahl und Friedrich. Die in Kopenhagen ausgebildeten Romantiker wirkten so auf die Akademie zurück.
Die Kabinettausstellung in der Alten Nationalgalerie widmet sich diesem „Goldenen Zeitalter der dänischen Malerei“ und dem Aufbruch um 1800 ebenso wie den später in Dresden ansässigen Schülern Friedrich und Dahl, den Arbeiten von Eckersberg und seinen Studenten, insbesondere den Seestücken sowie den patriotischen Landschaften und Figurenstu-dien.