14.09.2012 - 06.01.2013
In engem Bezug zur Schinkelausstellung am Kulturforum wird die Architekturmalerei in der Nachfolge und im Umkreis des Malers und Architekten Karl Friedrich Schinkel vorgestellt. Das Architekturbild erlebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine überraschende Blüte, die daraus erwuchs, dass der mittelalterlichen Architektur selbst eine starke emotionale Bedeutung zugefallen war.
Diese Zeugnisse vergangener Größe und Kühnheit zogen nationale, patriotische, romantische, auch religiöse Gefühle auf sich. Die napoleonischen Kriege hatten zahlreiche Bauten zerstört, durch die Säkularisierung von 1803 waren plötzlich Kirchen, Klöster, Schlösser besitzlos und standen zum Abbruch frei. Dadurch erst wurden sie im allgemeinen Bewusstsein zum kulturellen Erbe. Mittelalterliche Burgen waren ein beliebtes Motiv in Literatur und Malerei und an den Kathedralen wurde die "deutsche" Gotik bewundert. Die Mittelalterrezeption des frühen 19. Jahrhunderts kulminierte in Projekten wie der Vollendung des Kölner Doms, die als nationale Aufgabe verstanden wurde.