Der Berliner Wilhelm Kuhnert (1865–1926) zählt zu den ersten deutschen Künstlern, die tief in die Savannen und Urwälder Afrikas und Asiens vorgedrungen sind. Aus Anlass seines 150. Geburtstags würdigt die Nationalgalerie diesen Pionier der Freilichtmalerei und Mittler zwischen Wissenschaft und Kunst mit einer Kabinett-Ausstellung. Trotz großen Erfolgs zu Lebzeiten und einer bis heute aktiven, internationalen Sammlergemeinde ist Wilhelm Kuhnert weitgehend in Vergessenheit geraten.
Wilhelm Kuhnert, der als Illustrator von „Brehms Tierleben“ bekannt werden sollte, erreichte auf insgesamt vier Expeditionen weitgehend unerforschte Regionen Zentralafrikas. Unter widrigsten Bedingungen entstanden dort zahlreiche Skizzen, mit denen Kuhnert den Reichtum der heimischen Tierwelt festhielt – in anatomischen Details ebenso wie eingebettet in ihre Biotope.
Die Alte Nationalgalerie führt ihre Besucher mit der Ausstellung „Der Löwen-Kuhnert“ in die ägyptischen Wüsten, an den Rand des Kilimandscharo und die Savannen Ostafrikas, wo Kuhnert mit schneller Hand und sicherem Strich die faszinierende Tierwelt Afrikas dokumentierte. Die in der Ausstellung versammelten 32 Zeichnungen und drei Gemälde zeugen von der stupenden Handschrift und Auffassungsgabe Kuhnerts, der in immer neuen Variationen das exotische Tier in seinem wesentlichen Charakter auf dem Blatt zu bannen vermochte.