Unter dem Künstlernamen »Canaletto« führten Bernardo Bellotto (1722–1780) und sein Onkel und Lehrer, Giovanni Antonio Canal (1697–1768), die Tradition der venezianischen Vedutenmalerei zu ihrem Höhepunkt. Bellottos Blicke auf Stadt, Land und Leute – von Venedig über Dresden und Wien bis nach Warschau – sind Ikonen der Malerei und Geschichte des 18. Jahrhunderts.
Sie faszinieren durch das Wechselspiel von dokumentarischer Präzision und künstlerischer Freiheit. Mit zahlreichen internationalen Leihgaben zeigt die Alte Pinakothek die erste umfassende Ausstellung von Bellottos OEuvre in Deutschland seit bald 50 Jahren. Hauptwerke aus allen Schaffensphasen bieten die einmalige Gelegenheit, den Maler auf seinen Wegen durch Europa im Zeitalter der Aufklärung zu begleiten.
1761 war Bellotto zu Gast in München. Hier malte er für den Kurfürsten ein weites Panorama der Stadt und zwei Ansichten von Schloss Nymphenburg. Dank einer Restaurierung haben diese souverän ausgeführten Großformate ihre ursprüngliche Strahlkraft zurückgewonnen. Sie stehen im Zentrum der Präsentation von über 65 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen, unter denen besonders auch die einfühlsamen Landschaftsbilder und virtuosen Architekturfantasien dazu einladen, Bellottos künstlerisches Selbstverständnis neu zu entdecken.