23.01.2009 - 17.05.2009
Die Gemäldesammlung des Johann Wilhelm von der Pfalz (1658-1716), der 1690 die pfälzische Kurwürde antrat und in Düsseldorf Hof hielt, galt schon im 18. Jahrhundert als eine der bedeutendsten in Europa. Dieser Schatz des kunstsinnigen Kurfürsten aus dem Hause Wittelsbach gelangte 1799 und 1806 nach München und zählt heute zu den Glanzstücken der Alten Pinakothek: Dies gilt u. a. für einen Großteil der Rubens-Sammlung ebenso wie für Rembrandts Passionszyklus, Raffaels Heilige Familie aus dem Hause Canigiani oder die mehr als zwanzig kostbaren Werke des Düsseldorfer Hofmalers Adriaen van der Werff.
Diese hochberühmte Düsseldorfer Sammlung holländischer, flämischer und italienischer Barockmalerei soll nun in der Alten Pinakothek erstmals seit 300 Jahren in ihrer ganzen Breite den Besuchern vorgestellt werden und ein sinnlich-faszinierende Panorama barocken Sammel- und Repräsentationswesens bieten. Gleichzeitig wird zudem auch ein zentraler Abschnitt der Sammlungsgeschichte der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen beleuchtet.
Das außergewöhnliche Zentrum der auf so umfassende Weise nur in München möglichen Ausstellung bildet dabei die aufwändig erarbeitete Rekonstruktion der beiden kurfürstlichen Gemäldekabinette. Die die Wände lückenlos bedeckende Hängung von mehr als 200 kleinformatigen, zum größten Teil noch nicht ausgestellten Bildern der niederländischen Feinmalerei bietet die einmalige Gelegenheit, die an Meisterwerken überreiche Sammlung Johann Wilhelms von der Pfalz in ihrem ursprünglichen räumlichen Zusammenhang zu erleben und dabei moderne Sehgewohnheiten um eine überraschende Perspektive zu erweitern.