01.09.2010 - 31.12.2010
Der Rembrandt-Saal der Alten Pinakothek ist um ein bedeutendes Werk reicher: Nach rund 70 Jahren wird das fast vier Meter breite »Bildnis von drei Kindern in einer Landschaft mit Jagdbeute« des führenden holländischen Tiermalers des 17. Jahrhunderts, Melchior d'Hondecoeter (1636-1695), erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert.
Das um 1670 entstandene Gemälde wird mit den drei zugehörigen und bereits seit vielen Jahrzehnten in der Pinakothek befindlichen Werken wiedervereint. Gemeinsam schmückte das eindrucksvolle Ensemble ursprünglich die Wände eines Saals im Haus Driemond, dem feudalen Landsitz des Amsterdamer Zuckerbäckers und Kunstsammlers Adolf Visscher. 1791 erwarb Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken die Saaldekoration, ehe diese 1799 mit dessen Sammlungen nach München gelangte. Auf einer Breite von mehr als 13 Metern entfaltet sich ein landschaftliches Panorama, das von zahlreichen heimischen und exotischen Vögeln belebt wird und in dessen Zentrum die drei Kinder des Auftraggebers erscheinen.
Dass die Alte Pinakothek das Gemäldeensemble d'Hondecoeters jetzt wieder geschlossen präsentieren kann, ist der Rudolf August Oetker Stiftung zu danken, die die aufwändige Restaurierung des Kinderporträts ermöglichte. Zuvor war die Rudolf August Oetker Stiftung, die den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen seit langem freundschaftlich verbunden ist, bereits als Stifterin der neuen Wandbespannung im Rembrandt-Saal aufgetreten, vor der sich die Bildfolge d'Hondecoeters nun so prachtvoll präsentiert.