22.11.2007 - 10.02.2008
Parmigianino (1503-1540) war einer der herausragenden Meister der italienischen Hochrenaissance; die Zeitgenossen rühmten ihn als neuen Raffael. Ungebrochen ist die Faszination der manieristischen Qualitäten seiner Malerei. In sensibel abgestimmter Farbigkeit zeigen seine erfindungsreichen Kompositionen graziöse Figuren von idealer Schönheit. Vielfach wagte Parmigianino eine sehr offene Malweise von großer Leichtigkeit, zumeist aber vollendete er seine Werke zu einer fein differenzierten, brillanten Oberflächenwirkung.
Immer wieder widmete sich der in Parma, Rom und Bologna tätige Meister dem Thema der Maria mit Kind. Nahezu ein Drittel seiner uns erhaltenen Gemälde sind Madonnenbilder - private Andachtsbilder ebenso wie große Altartafeln. Die Alte Pinakothek bewahrt ein kostbares, kleines Madonnenbild, das zum ältesten Bestand der Wittelsbachischen Sammlungen zählt und lange als Werk Parmigianinos galt. Erst im 19. Jahrhundert wurde es seinem Schüler, Girolamo Mazzola Bedoli, zugewiesen. Neue, bislang unpublizierte Forschungen belegen jedoch, dass die alt überlieferte Zuschreibung an den Meister berechtigt ist.
Die Ausstellung versammelt ausgewählte Gemälde und Zeichnungen von Parmigianino und Bedoli und erörtert auf dieser Grundlage die Autorschaftsfrage, die Herkunft und die Maltechnik des Münchner Bildes sowie seine Stellung im Gesamtwerk Parmigianinos.