06.05.2008 - 03.08.2008
Ulrich Loth (um 1600 - vor 1663) war nach Peter Candid der bedeutendste Münchner Maler des 17. Jahrhunderts. Als Schüler Candids wirkte er bei der Ausmalung der Residenz unter Kurfürst Maximilian I. von Bayern mit. Dieser ermöglichte dem Künstler eine vierjährige Reise nach Italien. An den Münchner Hof zurückgekehrt, verarbeitete Loth die Eindrücke italienischer Kunst und zählte zu den ersten Nachfolgern Caravaggios in Deutschland. Spätere Werke indessen lassen die intensive Auseinandersetzung mit der hochbarocken Bildsprache des Peter Paul Rubens erkennen.
Caravaggeske Halbfigurenbilder, Altargemälde in wichtigen Münchner Kirchen (Frauenkirche, Hl. Geist, St. Peter), großformatige Historienszenen zur Ausstattung des Alten Schlosses Schleißheim sowie Andachtsbilder bilden das weite Spektrum von Loths Oeuvre. Aus historischer Sicht ist seine Malerei als künstlerischer Ausdruck der gegenreformatorischen Bestrebungen des bayerischen Kurfürsten Maximilian I. zu werten.
Die Ausstellung spürt diesem außergewöhnlichen deutschen Künstler erstmals nach und stellt sein Werk in ganzer Breite vor. Diese erste monographische Werkschau wird von einem Katalog mit umfassendem Werkverzeichnis begleitet und leistet damit einen Beitrag zur Erforschung der oft wenig beachteten deutschen Malerei zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.