24.02.2010 - 11.04.2010
Der Name Steinzeit sagt alles. Die archäologische Forschung muss mit dem vorlieb nehmen, was am besten erhalten ist und am häuÂfigsten vorkommt: Werkzeuge aus verschiedenen Steinarten. Die frühe Jungsteinzeit (5500-4500 v. Chr.) wird zudem nach den typischen Ornamenten auf der Keramik in zwei Epochen gegliedert: LinienÂband- und Stichbandkeramik. Dass es daneben noch eine völlig eigene Welt von Werkzeugen und GegenÂständen aus vergänglichen Stoffen gegeben haben musste, konnte man bislang lediglich erraten, denn dieses Material war längst zu Staub geworden.
Spektakuläre Funde aus Sachsen haben unsere Vorstellungen von diesen fernen Zeiten grundlegend korrigiert. Bei großflächigen Ausgrabungen stießen Archäologen auf tiefe Gruben mit exzellent erhalÂtenen Brunneneinbauten, in deren nassen Sedimenten sie Objekte aus organischem Material in sensatioÂnellem Erhaltungszustand bargen. Diese Befunde sind äußerst rar, und werden hier erstmals der ÖffentlichÂkeit gezeigt. Darunter sind kunstvoll mit Holzintarsien verzierte Gefäße, Taschen aus Rinde und KnochenÂwerkzeuge. Sogar Schnüre haben sich erhalten. Zum Vergleich: Als Ötzi im Tiroler Hochgebirge den Tod fand, waren sie bereits 2000 Jahre alt!