Der Schriftsteller Arno Schmidt war Zeit seines Lebens ein passionierter Fotograf. Seine seit den 1930er Jahren entstandenen Bilder lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: in Dokumente, die über das Leben und Arbeiten des Schriftstellers berichten, und in Bilder, die in ihrer Gestaltung und Komposition weit mehr sind als dokumentarische Schnappschüsse. Hierzu zählen die vielen Natur- und Landschaftsbilder, die während seiner Kurzreisen durch Norddeutschland entstanden sind und die Farbaufnahmen aus den sechziger und siebziger Jahren aus der Heidelandschaft um Bargfeld, Arno Schmidts Wohnort seit 1958. Stets standen seine Fotografien im Zusammenhang mit seinem literarischen Schaffen. Wer Arno Schmidts Roman Kaff auch Mare Crisium oder die Erzählungen des Bandes Kühe in Halbtrauer liest, wird viele seiner Bargfelder Landschaftsbilder in den Texten wiederfinden.
Die in der Ausstellung versammelten Fotografien zeigen nicht nur die tiefe Zuneigung des Schriftstellers zur Natur der norddeutschen Landschaft, sondern lassen auch sein genuines Verständnis für die Zusammenhänge von Farbflächen und Bildkomposition erkennen. Die Ausstellung stellt erstmals neu aus dem Bargfelder Archiv gehobene Bildschätze in den Kontext der bereits veröffentlichten Fotografien und ergänzt diese um einige Kameras und Manuskripte von Arno Schmidt.