Cäsar Pinnau (1906 – 1988) zählt zu den vielseitig und international aktiven Architekten der Freien und Hansestadt Hamburg.
Dass Pinnaus Schaffen bisher noch nicht Gegenstand intensiver Untersuchungen wurde, hängt mit seinem Wirken in der NS-Zeit zusammen. Unter anderem wirkte er an der Innengestaltung der Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen zur Berliner Nord-Süd-Achse unter der Leitung von Albert Speer mit.
In der Nachkriegszeit entwarf Pinnau neben Privatvillen und Bürobauten im In- und Ausland auch Ausstattungen für Schiffe, etwa der Reederei Hamburg Süd (z. B. die Cap San Diego). Er war zudem prägender Gestalter der Luxusjachten von Aristoteles Onassis und der Wohn- und Geschäftsbauten für einige der bedeutendsten Akteure der deutschen Wirtschaftswunderzeit.
Einen wichtigen Tätigkeitschwerpunkt fand er im Hamburger Westen, wo er in den 1970er Jahren an der Altonaer Palmaille im ehemaligen Wohnhaus von Christian Frederik Hansen sein Atelier einrichtete und in Blankenese die eigene Privatvilla realisierte. Vor diesem Hintergrund macht das Altonaer Museum das Leben und Werk eines Architekten, der seit den 1950er Jahren permanent im Bezirk Altona lebte, zum Gegenstand einer umfangreichen Sonderausstellung.
Grundsätzlich müssen sein Leben und seine Werke im Vergleich mit Biographien und Bauten seiner Zeitgenossen betrachtet werden, um sein Wirken in der NS-Zeit adäquat beurteilen zu können. Die interdisziplinär angelegte Schau wird ausdrücklich auch Fragestellungen aus der politischen und der gesellschaftlichen Entwicklung aufgreifen. Die Ausstellung wird in Kooperation mit der Hamburgischen Architektenkammer präsentiert.
Die Grundlage für deren Erarbeitung bildet Cäsar Pinnaus Nachlass, der im Hamburgischen Architekturarchiv verwahrt wird.
Eine Ausstellung des Altonaer Museums in Kooperation mit der Hamburgischen Architektenkammer