05.04.2008 - 18.05.2008
Vor 500 Jahren gehörten Flugblätter zu den wichtigsten Medien der Schwarzen Kunst, die durch Johannes Gutenberg und den Buchdruck hervorgebracht wurde. Flugblätter flogen nicht wirklich - ihr Name beruht auf der Tatsache, daß sie anders als Bücher nicht gebunden, sondern lose daher kamen. Das wiederum bedingte ihre Schnelllebigkeit und Flüchtigkeit. / Ihren Erfolg auf dem Markt verdankten sie der geschickten Kombination von Bildern und Texten mit aktueller Brisanz. Klappen und Drehscheiben verleihen dem Medium bis heute einen besonderen spielerischen Reiz. Das thematische Spektrum der Blätter ist vielfältig und reicht von der neutralen Berichterstattung bis zur erotischen Unterhaltung, von moralischer und politischer Satire bis zur religiösen Ermahnung und Erbauung. / Das Flugblatt richtet seine Aufmachung und Aussage vor allem am Geschmack des Publikums aus. Es reagiert sensationsheischend, ermahnend oder ironisch auf zeitgenössische Ereignisse und Wunschvorstellungen. Flugblätter eignen sich deshalb bestens, das Weltbild, die Hoffnungen und Ängste sowie sowie die künstlerischen Vorlieben ihrer Epoche zu vergegenwärtigen.