© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Archäologische Staatssammlung, Museum für Vor- und Frühgeschichte


Lerchenfeldstr. 2
80538 München
Tel.: 089 211 24 02
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 9.30-17.00 Uhr

Karfunkelstein und Seide - Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit

29.01.2010 - 04.07.2010
Archäologische Jahrhundertfunde passieren in Ägypten, Griechenland, Kleinasien und manchmal auch direkt vor unserer Haustüre: in diesem Fall vor den Toren Münchens, in Unterhaching. Erstmals sind Objekte in die Archäologische Staatssammlung gelangt, die in der Lage sind, der bereits 1881 entdeckten Bügelfibel von Wittislingen den Rang als „Superstar des frühen Mittelalters" abzulaufen. Die sensationellen Schmuckstücke stammen aus Gräbern in Unterhaching bei München, die in der Zeit um 500 angelegt worden waren, eine Epoche, in der sich der Stamm der Bajuwaren zu formieren beginnt. Nach der Entdeckung im Jahre 2005 wurden die Fundobjekte in einer gemeinsamen Aktion von Archäologischer Staatssammlung und Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege restauriert und wissenschaftlich untersucht. Dabei konnte man die modernsten naturwissenschaftlichen Untersuchungsmethoden, die uns heute zur Verfügung stehen, nutzen. In der Ausstellung werden die erzielten Ergebnisse erstmals dem Fachpublikum und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Neben der Präsentation der Objekte, werden in der Ausstellung auch die modernen Arbeitsweisen der Archäologie vorgestellt, die von der Anthropologie bis zu der gewaltigen PIXE (Proton-induced-X-ray-emission)-Anlage in den Kellern des Louvre reicht. Nicht zuletzt soll ein historisches Grundwissen über die Zeit des Frühen Mittelalters vermittelt werden. Die Funde von Unterhaching haben unsere wissenschaftliche Erkenntnis über diese Epoche auf eine neue Basis gestellt. Deutlich zeichnet sich jetzt das Tal südlich von München als ein Machtzentrum ersten Ranges ab. Die dort im 5. Jahrhundert n. Chr. ansässige Familie war in der Lage, sich mit Seide aus China, Edelsteinen aus Rajahstan und Schmuckstücken, die in den exklusivsten Goldschmiedewerkstätten Italiens hergestellt worden waren, zu versorgen. Die Ausstellung wird Leihgaben von internationalem Rang zeigen. Das Archäologische Museum von Xinjang, der Louvre, das Musée des Antiquités Nationales in Saint-Germain-en-Laye, die Villa Giulia und die Capitolinischen Museen in Rom haben bereits ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert.

KULTURpur empfehlen