17.06.2009 - 13.09.2009
Die Jahrzehnte vor und nach der Zeitenwende sind besonders reich an Ereignissen und Veränderungen für das Gebiet zwischen Rhein, Alpen und Elbe. Die eigenständige keltische Kultur verschwindet, die Römer beginnen mit ihren Eroberungen nördlich der Alpen und die Germanen bertreten endgültig die Bühne der Geschichte. Ein Höhe- und Wendepunkt ist 9 n. Chr. die „Varusschlacht“.
Doch auch abseits der großen Schlachten verändert sich viel im Gebiet rings um den Thüringer Wald. Die im Raum Nordbayern und Thüringen einheimische Bevölkerung besitzt zunächst starke Beziehungen zu den Kelten im Süden. Später wird sie in mehreren Einwanderungswellen von Germanen kulturell überprägt. Am Ende der Entwicklung geht sie in den „Rhein-Weser-Germanen“ auf.
Die heutigen Ländergrenzen stehen der Betrachtung der historischen Gegebenheiten jedoch manchmal noch im Wege. Daher entschlossen sich die Archäologische Staatssammlung München und das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie mit Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringen in Weimar, diese Ausstellung gemeinsam zu verwirklichen.
Neue Grabungen und Funde, die teilweise erstmals öffentlich gezeigt werden, haben in den letzten Jahren das Wissen wesentlich erweitert. Zu nennen sind beispielweise Öfen aus Brentlorenzen, Ldkr. Rhön-Grabfeld, in denen Gefäße nach keltischer Technik hergestellt wurden, das kurzlebige Gehöft aus Gerolzhofen, Lkr. Schweinfurt, die Gräber germanischer Krieger aus Ballstädt, Lkr. Gotha, das römische Legionslager von Marktbreit, Lkr. Kitzingen, und die bis in das 4. Jahrhundert n. Chr. bestehende Siedlung Schwabhausen, Lkr. Gotha.