09.08.2008 - 19.10.2008
Die Sagen des klassischen Altertums, wie sie von Gustav Schwab gesammelt und nacherzählt wurden, bilden einen Schatz von Erzählungen, die bis auf den heutigen Tag in der europäischen Kultur lebendig geblieben sind und deren Strukturen moderne
Mythologien nachhaltig beeinflusst haben. Giganten, Kentauren und Amazonen, Tantalos und Sisyphos, Herakles und Theseus,Oidipous und Antigone, Achill und Hektor, Paris und Helena, Odysseus und Penelope, Orest und Iphigenie – den Griechen waren sie mehr als mythische Gestalten, sie waren Vorfahren, auf die man sich berief und die kultisch verehrt wurden. Ihre Geschichte war festgehalten in den Epen Homers und seiner Nachfolger und wurde immer wieder aufs Neue den besonderen Bedingungen und Erfordernissen der Zeit dienstbar gemacht. Seit dem späten 8. Jahrhundert v.Chr. wurden Mythen auch im Bild dargestellt.
Ein unerschöpfliches Reservoir solcher Darstellungen bieten die Keramikgefäße aus dem Athen des 6. und 5. Jahrhunderts v.Chr. Eine kleine Auswahl solcher Bilder auf Vasen des Archäologischen Museums soll einführen in die Welt der griechischen Mythen, die Besonderheiten ihrer Darstellung und die Bedeu-tung, die sie für die Menschen der archaischen und klassischen Zeit in Athen hatten.
Zugleich werden reich illustrierte Kinderbücher aus
vier Jahrhunderten aus der Staatsbibliothek zu Berlin
ausgestellt, die den Umgang der Neuzeit mit den alten Erzählungen vor allem in einer Gegenüber-stellung der bildlichen Darstellungen aufzeigen und zu einer erneuten Beschäftigung mit ihnen anregen sollen.
