Bei keiner anderen Dynastie der germanischen Völkerwanderungsreiche wissen wir so viel über Königinnen, Konkubinen und Königstöchter wie bei den Merowingern. In einer von Kriegern und Klerikern dominierten Zeit konnten Königinnen eine außergewöhnliche Stellung erlangen und das geistige Leben prägen. Drei dieser Königinnen aus dem 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. geben sich im Archäologischen Museum Frankfurt ein Stelldichein:
Wisigarde († um 540), Arnegunde († um 580) und Balthilde († 680) aus langobardischem, fränkischem und angelsächsischem Adel. Das Museum präsentiert ihre überreichen Schätze aus den königlichen Grablegen unter den Kathedralen von Köln und Saint-Denis und aus der Abteikirche Notre-Dame in Chelles. Zu diesen Damen gesellen sich zwei adelige Kleinkinder des frühen 8. Jahrhunderts aus dem geheimnisvollen Doppelgrab unter dem Frankfurter Dom.
Selten gelingt es, archäologische Funde und Befunde so spannungs- und ergebnisreich mit der historischen Überlieferung zu verknüpfen wie in dieser Ausstellung. International renommierte Historiker und Archäologen präsentieren ihre neuesten Forschungsergebnisse zu diesen exzeptionellen Grabschätzen und ihrer kulturhistorischen Stellung. Schatzkunst, Textilkunst und Trachtenkunde sowie die Sitte der Kirchenbestattung bilden dabei die Schwerpunkte. So werden diese herausragenden Frauen, ihre Persönlichkeit und ihr Schicksal wieder lebendig.