Das Archäologische Schaufenster Speyer präsentiert unter dem Titel „Der keltische Achsnagel vom Donnersberg“ ein einzigartiges Fundstück der spätkeltischen Zeit aus der Pfalz.
Das Signet der Außenstelle Speyer der Direktion Landesarchäologie ist das stilisierte Abbild eines figürlich verzierten keltischen Achsnagels. Dieses außergewöhnliche Beispiel keltischen Kunstschaffens wurde in den frühen 1960er Jahren mit einem Detektor im Areal der großen befestigten Siedlung (ca. 130 – 60/50 v.Chr.) der späten Kelten auf dem Plateau des Donnersbergs in der Nordpfalz gefunden.
Zahlreiche Fundstücke zeugen von der Funktion des Ortes als zentraler Markt- und Handelsplatz mit Nachweis vielfältigen Handwerks. Ein herausragender Fund ist der figürlich verzierte Achsnagel: Auf einem Eisenstift sitzt ein Maskenkopf mit grimmigem Gesichtsausdruck, bekrönt von einem halbmondförmigen Aufsatz. Achsnägel dienten dazu, die Räder von zwei- oder vierrädrigen Wagen am Herabrutschen von der Wagenachse zu hindern.
Einfache Eisenstifte, oben nach einer oder beiden Seiten umgebogen, um eine Halterung zu bilden, sind die üblichen Varianten von Achsnägeln – ein hervorragend erhaltener Neufund dieser Art wird ebenfalls im Archäologischen Schaufenster gezeigt.
Der figürlich ausgearbeitete Bronzekopf des bekannten Stücks vom Donnersberg ist dagegen ein Unikat keltischen Kunstschaffens – derartig verzierte Achsnägel sind insgesamt selten, und zu dem finster blickenden Maskenkopf-Achsnagel gibt es tatsächlich keinen Vergleich im europäischen Fundbestand der keltischen Kultur.