Die Sonderausstellung "Bach, Luther und die Musik" im Bachhaus Eisenach verschränkt die Lebensgeschichten Luthers und Bachs: Luther, der Musiker, und Bach, der Lutheraner, stehen im Vordergrund der Ausstellung. Luther, der an der Erfurter Universität auch Musik und Kontrapunkt studiert hatte und selbst die Laute spielte, rückte den Gemeinde- und Chorgesang in das Zentrum des lutherischen Gottesdienstes und schuf so die Voraussetzungen für Bachs spätere Tätigkeit als Kantor und Organist.
Eisenach ist die Stadt, in der sich die Spuren Martin Luthers und Johann Sebastian Bachs auf sinnfälligste Weise kreuzen. 1521/1522 versteckte sich Luther auf der Wartburg und übersetzte dort das Neue Testament ins Deutsche. In Eisenach besuchte er zuvor ab 1497 vier Jahre lang die Lateinschule, erhielt Unterricht in Musiktheorie sowie musikalischer Praxis und sang im Gottesdienst der Georgenkirche. Ebenfalls in Eisenach wurde am 21. März 1685 Johann Sebstian Bach geboren und am 23. März in der Georgenkirche getauft. Er besuchte ab 1693 die gleiche Lateinschule wie einst Martin Luther und sang gleichfalls in der Eisenacher Kurrende sowie im Chorus musicus der Georgenkirche. In Eisenach erhielt Bach Unterricht in Luthers Katechismus, aber auch den ersten Musikunterricht.
Das Chorgestühl, auf dem der vierzehnjährige Martin Luther wie auch der neunjährige Johann Sebastian Bach gesessen haben könnten, ist noch heute in der Georgenkirche zu besichtigen.