Aus Anlass des Meisterkurses, den András Schiff vom 2. bis 8. Juli im Kammermusiksaal H.J. Abs des Beethoven-Hauses geben wird, ist eine Sonderausstellung zu sehen, die Einblicke in die Originalhandschriften der Klaviersonaten Beethovens ermöglicht. Beethovens Manuskripte sprechen gleichsam zum Betrachter: sie enthalten eine Vielzahl von oft minutiösen Hinweisen, die angeben, welche Vorstellung der Komponist von einem Werk hatte. Beethoven hat mehr Anweisungen an den Interpreten niedergeschrieben als seine Zeitgenossen. Dennoch bleibt noch ein großer Spielraum, den der Interpret stilsicher nutzen sollte. Die Ausstellung gibt daher auch Einblick in Beethovens eigene Art, das Klavier zu spielen, in die damals gebräuchlichen Tasteninstrumente und Klavierschulen sowie in die Interpretationsgeschichte, wie sie u.a. an instruktiven Ausgaben berühmter Beethoven-Interpreten abzulesen ist.
Zu sehen sind so bedeutende Quellen wie das Autograph der "Waldstein-Sonate", der letzten Sonate c-Moll op. 111 und andere Zimelien aus der in Bezug auf die Klaviersonaten besonders reichen Sammlung des Beethoven-Hauses.